Die neue Seidenstraße: Gute Chancen für deutsche Premium-Unternehmen

900 Milliarden Euro investiert China in die alte Handelsverbindung für eine neue Seidenstraße. Nicht nur die Baubranche profitiert, auch Konsumartikelhersteller und Premium-Unternehmen können im großen Stil profitieren. Mehr im Interview mit Experte Prof. Gabriel J. Felbermayr.

Ein Hauch von Mystik: Die alte Seidenstraße

Die älteste Handelsverbindung der Welt ist die antike Seidenstraße. In diesem Begriff schlummert ein Hauch von Mystik mit jahrhundertelanger Weltgeschichte. Über Monate hinweg transportierten Kamel-Karawanen vor allem kostbare Seide, seltene Gewürze und edle asiatische Teesorten von China nach Europa.

Handelswege in China

Jahrhundertprojekt: Die neue Seidenstraße

Die neue Seidenstraße ist ein gigantisches Projekt, ein Jahrhundertwerk, in das China über 900 Milliarden Euro investiert. Mit der „One-Belt-One-Road-Initiative“, die der chinesische Staatspräsident Xi Jinping initiiert, werden die Handelswege entlang der legendären Seidenstraße im großen Stil ausgebaut. Das Ziel: schnellere Transportwege für den Im- und Export. Bereits 60 Länder, natürlich auch Deutschland, sind an die neue Route angeschlossen. Der Bau von Trassen, Eisenbahnlinien und Wirtschaftskorridoren schreitet in gewaltigem Ausmaß voran und kurbelt die Wirtschaft an. Nicht nur die inländische Baubranche kann vom wirtschaftlichen Aufschwung im Rahmen der Seidenstraße profitieren, auch der Konsumartikelmarkt. Deutsche Premium-Unternehmen sollten hier hellhörig werden.

Prof. Gabriel J. Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft in München

Chance für deutsche Unternehmen

Prof. Gabriel J. Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft in München und Experte für Themen an der neuen Seidenstraße, sprach mit uns über die Entwicklungen im chinesischen Konsumartikelmarkt und die Herausforderungen an deutsche Premium-Unternehmen.

Wie hat sich Chinas wirtschaftliche Situation in den letzten Jahren entwickelt?

Das chinesische Wachstum war in den letzten Jahrzehnten von Investitionen in Fabriken, Maschinen und Infrastruktur getrieben. Diese Phase kommt langsam zum Ende. China ist nun ein Land mit mittlerem Einkommen, und wild entschlossen, nicht in der „middle income trap“ gefangen zu bleiben. Das geht nur, wenn die neuen Wachstumsimpulse von der Konsumentennachfrage kommen.

Wie kann die Konsumentennachfrage denn steigen?

Die politische Stabilität Chinas setzt eine zufriedene Mittelschicht voraus. Dort werden die Einkommen weiter steigen, und damit die Nachfrage nach europäischen Konsumprodukten.

Was bedeutet das für die deutsche Luxusgüter-Industrie?

Ausländische Konsumartikel, vor allem aus Europa und insbesondere aus Deutschland, haben in China einen hervorragenden Ruf. Sie gelten als qualitativ hochwertig und sicher. Der chinesische Milliardenmarkt bietet hier also riesige und weiter wachsende Chancen.

Welchen Rat geben Sie deutschen Premium-Unternehmen mit auf den Weg?

Die Konsumartikelhersteller sollten sich auf die Besonderheiten des chinesischen Marktes einstellen. Dazu gehört auch, dass es in jedem Produkt rasch Nachahmer gibt, und der Wettbewerbsdruck groß ist. Allerdings bietet die schiere Größe Chinas Chancen wie kaum ein anderer Markt auf der Welt.

Autorin: Constanze Willemeit

Fotos:istock, shutterstock // Datum: 27.6.2018

Bayern International
„Das hat niemand sonst!“

Hans-Joachim Heusler ist Geschäftsführer von Bayern International, der Gesellschaft für internationale Wirtschaftsbeziehungen. Im Interview spricht er über Ziele und Entwicklung dieses besonderen Instruments für Exportförderung. 

Herr Heusler, Aufgabe von Bayern International ist es, den bayerischen Mittelstand in seiner Exporttätigkeit
zu unterstützen. Wie funktioniert das in der Praxis?

Ein klassischer Weg von Bayern International ist die Messebeteiligung, damit sich die Unternehmen direkt den Kunden präsentieren können. Die zweite Möglichkeit ist über Delegationsreisen, da ist die Politik der Türöffner. Die Unternehmen kommen in Kontakt mit potenziellen Kunden und Entscheidern vor Ort. Die dritte Möglichkeit sind Unternehmerreisen. Da geht es um die Erkundung neuer Märkte, die Interessen der Unternehmen stehen noch mehr im Vordergrund. Das haben wir ergänzt um Delegationen, die wir zu uns einladen. Wenn wir z. B. erfahren, dass Bulgarien EU-Fördergelder für die Abfallwirtschaft erhält, laden wir Stadtdirektoren etc. ein und bringen sie mit bayerischen Unternehmen in Kontakt, die Module wie Müllverbrennungsanlagen liefern können.

HANS-JOACHIM HEUSLER
… studierte Rechtswissenschaften und Politik an der Universität Regensburg. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen 1983 Berufsstart im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr. 1990 wurde Heusler persönlicher Referent des bayerischen Ministerpräsidenten. Nach einem Intermezzo bei der Bayernwerk AG trat er 1993 wieder in die Bayerische Staatskanzlei ein. Von 2005 bis 2008 arbeitete er bei der Messe München, zuletzt als Geschäftsführer. Seit Mitte 2008 ist Heusler Geschäftsführer von Bayern International. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Wie kommt man vom politischen Gespräch zum konkreten Auftrag?

Im Anschluss finden B2B-Gespräche statt, in denen das Unternehmen mit dem Gegenüber konkret sprechen kann. Dann sieht man sich eine Müllverbrennungsanlage in der Praxis an. Das gilt auch für andere Branchen wie beispielsweise die Medizintechnik. Das machen wir seit 2004, es nennt sich „Bayern – Fit for Partnership“. Das haben wir auch auf das Ausland übertragen. Wir gehen dann bezogen auf ein bestimmtes Thema in ein Land und nehmen die Firmen mit, die das in dem Land umsetzen würden. Die Unternehmen schauen also, wo sie tätig werden würden.

Wo sehen Sie die Grenzen Ihrer Aktivitäten?

Wir haben beispielsweise festgestellt, dass man bestimmte Projekte auf diese Art nicht akquirieren kann, zum Beispiel den Bau eines Krankenhauses oder Fußballstadions. Das findet auf keiner Messe statt, sondern man muss vor Ort bei der Entstehung dabei sein. Bayern International versucht also für diese Projekte, als Partner in Märkten aufzutreten und Entwicklungspartnerschaften zu etablieren.

Wo liegen regionale Schwerpunkte der Entwicklungspartnerschaften?

Allgemein gesagt: Überall da, wo etwas zu entwickeln ist. In hoch entwickelten Ländern wie den USA, Japan oder Korea ist das natürlich etwas anderes, als im westlichen China oder Südostasien oder Afrika, wo Staaten im Aufbruch sind. Wir profitieren dabei, wenn man so will, immer noch von der Finanzkrise, weil andere Länder gesehen haben, dass wir mit unserer mittelständischen Struktur gut durch die Krise gekommen sind. Jetzt sind wir als Vorbild geeignet. Bayern International sucht nach dem USP einer Region und versucht mit den Verantwortlichen, die Potenziale zu entwickeln. Dabei achten wir zum Beispiel darauf, dass Rohstoffe im Land selbst verarbeitet werden, damit man dort daran verdient. Die Partnerschaft bedeutet, dass wir analysieren, was schon da ist und was wir zu der Wertschöpfungskette mit bayerischen Unternehmen ergänzen können. Interessante Wertschöpfungsketten basieren auf Bodenschätzen, Landwirtschaft, Forst und Holz oder Fischerei. Eine weitere Möglichkeit für den Einsatz bayerischer Technik oder Beratung besteht beim Upgrading von Unternehmen auf 4.0-Niveau.

Gibt es dazu Entwicklungen?

Derzeit diskutieren wir eine fünfte Wertschöpfungskette, eine horizontale: Gesundheit – von der Ernährung bis zur Reha. Insgesamt haben wir 19 Clusterorganisationen, von der Biotechnologie bis zur IT. Die eignen sich als Verteiler zu den Unternehmen, die bei den Entwicklungspartnerschaften beteiligt werden können.

Was sind die regionalen Trends?

Zurzeit geht es stark nach Südostasien und Südamerika. Am Horizont zeichnet sich Afrika ab, das großes Potenzial hat. Es ist aber im Vergleich zu Südostasien noch nicht so entwickelt. Auch die politischen Verhältnisse sind nicht so stabil. USA und Kanada sind Dauerbrenner, dort stellt sich nur die Frage nach der Konjunktur. Südamerika ist sehr weit weg und für den Mittelstand nicht so leicht zu erreichen, aber das Potenzial ist vorhanden und wir arbeiten daran.

Sind Sie als Geschäftsführer von Bayern International auf den Reisen ständig dabei?

Auch das hat sich entwickelt. Am Anfang wollte ich mir einen Eindruck vor Ort verschaffen und war viel auf Messe- und Delegationsreisen dabei. Jetzt mache ich das eher, wenn ich einen neuen Mitarbeiter begleite. Andererseits bin ich primär dort unterwegs, wo es darum geht, neue Märkte zu sehen. Die Standardmärkte sind für mich nur dann interessant, wenn wir mit einem neuen Produkt reingehen, so wie etwa vor vier oder fünf Jahren, als die IT-Security aufkam.

Bayern International unterstützt Unternehmer bei der Kontaktaufnahme in den neuesten und spannendsten Märkten.

Was waren Höhepunkte Ihrer Geschäftsführertätigkeit bei Bayern International?

Die Entwicklung ist aus meiner Sicht kontinuierlich positiv verlaufen. Als ich Bayern International übernahm, war die Institution anerkannt, und das ist nicht schlechter geworden. Wir sind heute breiter als damals unterwegs. Wir haben neue Instrumente wie die Entwicklungspartnerschaft entwickelt. Nach „Bayern – Fit for Partnership“ kam „Solutions – Made in Bayern“ dazu. Das funktioniert ähnlich wie „Bayern – Fit for Partnership“, hat aber eine andere Länderkulisse. Mit „BayernKonferenz-Plus“ haben wir ein neues Programm aufgenommen, damit Unternehmen nicht nur auf Messen, sondern auch auf Kongresse gehen können; nicht nur zuzuhören, sondern einen Slot zu bekommen und sich als Akteur darzustellen. Manche Länder sind schwer anzugehen, Laos oder Kambodscha etwa, weil dort erst mal keine Chancen zu erkennen sind. Aber das lässt sich entwickeln. Wenn ich aber mit Unternehmern schon vor Ort bin, zum Beispiel in Vietnam, kann man mit wenig zusätzlichem Aufwand ein weiteres Land besuchen. Das nennen wir „Messe plus“. An den Chancen ändert sich nichts, aber die Hemmschwelle sinkt.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Ein unbezahlbares Asset ist unsere Firmendatenbank. Darin haben wir 32.000 Einträge bayerischer Firmen und Institutionen. Die können wir öffentlich vermarkten. Jeder kann sich in diese Datenbank kostenfrei eintragen. Viele Firmen, etwa 60 Prozent, pflegen ihre Seiten selbst, was man nur macht, wenn man glaubt, dass es sich lohnt, die Daten aktuell zu halten. Wir haben 60 Prozent Zugriffe aus dem Ausland. Der Clou ist die Struktur der Datenbank. Neben dem regionalen Markt erfassen wir dort – unterhalb der Branche – den fachlichen Markt. Beispiel IT: Dort können wir gezielt unterscheiden, ob die Software für Medizin oder E-Government eingesetzt wird. Das hat, soweit ich weiß, niemand außer uns. Wenn ich dann zum Beispiel in Mosambik über eine Entwicklungspartnerschaft sprechen will, kann ich live in der Präsentation relevante Firmen mit Interesse an Mosambik in der Datenbank aufrufen. Ich mache das meist sukzessive: Zuerst nur die Firmen, die an dem Land interessiert sind. Dabei kommt meist schon eine imposante Liste zusammen. Dann schränke ich nach Branche ein, was die Zahl der Unternehmen zwar verringert, doch immer noch sind es ziemlich viele – das beeindruckt unsere Gesprächspartner regelmäßig und macht uns glaubwürdig.

Was haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen?

Wir werden verstärkt in Südostasien aktiv. Afrika wird eine Rolle spielen. Der Nahe Osten, vor allem Iran und Jordanien, und der amerikanische Kontinent wird weiter stark bleiben. In der Biotechnologie werden wir statt Infoständen auf einigen Messen gemeinschaftliche Beteiligungen haben. Zunehmend stärker wird die IT Security, vor dem Hintergrund des Internet of Things und damit zusammenhängend das Thema 4.0. In den Entwicklungspartnerschaften hoffen wir, dass aus den Einstiegen der letzten Jahre mehr als Beraterverträge werden. Mit INSITE Bavaria gibt es mittlerweile ein eigenes bayerisches Kompetenzzentrum für die Standortentwicklung in Schwellenländern, das unsere Arbeit optimal ergänzt. Digitalisierung und die Games-Branche sind weitere Schwerpunkte. Digitalisierung taucht bei immer mehr Fachmessen auf. Aber auch große Messen wie der Mobile World Congress bleiben wichtig, obwohl sie wahnsinnig teuer sind. Für kleine Firmen ist das schier unerschwinglich, da helfen wir.

Autor: Kai Bargmann

Fotos: Markus Hirner // Datum: 31.1.2018

Badrutt’s Palace in St Moritz – Hotelikone spielt Ice Cricket

Das ehrwürdige Badrutt’s Palace Hotel in St. Moritz kennt ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem es aus dem Meer der internationalen Luxushotellerie herausragt: Es liest seinen Gästen jeden Wunsch von den Lippen ab, um ihn zu erfüllen. Dieses besondere Service-Verständnis ist mit Pioniergeist gepaart, seit Johannes Badrutt’s vor über 150 Jahren den Wintersport erfand. Heute ist die Grande Dame der Hotellerie auch bei Mitdreißigern beliebt, die emotionale Erlebnisse suchen. Exklusiver Genuss und einzigartige Action sind angesagt. Mit dem jüngsten Marketing-Coup wird nun eine Sportart auf Champions League Niveau etabliert, die es nur in St. Moritz gibt: Ice Cricket. Es lockt Gäste und Medien aus aller Welt an. Ein Interview mit Yves Gardiol.

Im Marketing spricht man gerne von USP. Wie sieht das beim Badrutt’s Palace Hotel aus?

Was uns wirklich einzigartig macht ist, dass wir seit 121 Jahren ein Familienbetrieb in der Luxusklasse sind. Selbst in den schwierigsten Zeiten, zum Beispiel während der zwei Weltkriege, hat sich nichts daran geändert, dass wir vor allem auf einen sehr persönlichen Service Wert legen. Wir pflegen, sofern der Gast dies wünscht, auch einen engen Kontakt – das ist unsere große Stärke!

Was macht das Hotel auch für junge Gäste so interessant?

Die jüngere Zielgruppe, so ab 30 Jahren, ist in den sozialen Netzwerken unterwegs. Das bedeutet, dass wir auch über uns sehr viel auf diesen Kanälen kommunizieren. Und wir haben unser Gästejournal, die TOWER REVUE, die es seit 28 Jahren gibt, komplett relauncht und zu einem ungewöhnlichen Destinationsmagazin gemacht. Darüberhinaus bieten wir den jüngeren Gästen eine breite Palette an sportlichen Aktivitäten, sowie Wellness und Shopping-Erlebnisse der besonderen Art an, was besonders die weiblichen Gäste sehr anspricht. Hinzu kommt eine Vielfalt an Restaurants und kulinarisch innovativen Konzepten sowie große Events von Oldtimer-Touren im Sommer bis hin zu Snow Polo im Winter auf dem gefrorenen St. Moritzer See. Der Stil ist dabei durchaus leger. Viele unserer jüngeren Gäste ziehen coole Lokale den großen, eleganten Banketten vor: im Winter das japanische „Matsuhisa“ oder das „IGNIV“ von Andreas Caminada, für das der erst 31 Jahre alte Küchenchef Marcel Skibba gerade seinen ersten Michelin-Stern bekommen hat. Dort kann man ohne Jackett und Kravatte ein ganz neues Foodsharing-Konzept erleben. Aber auch Trüffelpizza entspricht unserem Stil.

Ives Gardiol, Hotelmanager des Badrutt's Palace Hotel St. Moritz
Yves Gardiol, Hotelmanager des Badrutt’s Palace Hotel in St. Moritz

So wird also nicht St. Moritz zum Ziel, sondern das Badrutt’s Palace Hotel …

Ja, denn Gäste erwarten heute weit mehr als ein Zimmer mit Aussicht. Es sind emotionale Erlebnisse, die einen Aufenthalt zu etwas Besonderem machen.

Welche Erlebnisse, vielleicht sogar der Kategorie „once in a lifetime“, bieten Sie?

Wir versuchen alles zu erfüllen. Ein internationaler Star für ein Privatkonzert samt Steinway-Flügel in der Suite? Das treibt unserem Concierge keinen Schweißtropfen auf die Stirn. Unser Verständnis, Wünsche zu erfüllen, geht viel weiter. Wenn wir beispielsweise Zimmer renovieren, fragen wir zuerst unsere Stammgäste, wie sie ihr Zimmer denn künftig gerne hätten. Oft sind es winzige Details, die so wichtig sind. Bei einer Hochzeit mit 200 Gästen war es der Wunsch, jedem Gast einen Bademantel mit seinem eingestickten Namen auf die Zimmer zu legen. Davon sprechen die Gäste noch heute. Unser Personal kennt die Vorlieben der Stammgäste sehr genau. Der Gast muss sich nicht immer wieder neu erklären, sondern er findet selbstverständlich alles so vor, wie er es anzutreffen wünscht. Und wenn wir Neuankömmlinge mit dem hoteleigenen Rolls Royce vom Bahnhof abholen, der einmal dem englischen Königshaus gehörte, dann freuen sie sich oft wie Kinder. Heute Kaviar, morgen Currywurst – das ist die Spannweite, die Gäste heute kennen und verlangen. Außerdem gilt St. Moritz als Wintersportort der Superlative. Das Badrutt’s Palace Hotel ist deshalb auch Team Sponsor von Cricket on Ice, bei dem sich die Cricket-Elite der ganzen Welt ein Stelldichein geben wird.

St. Moritz Ice Cricket im Badrutt's Palace Hotel

Ice Cricket – Was versprechen Sie sich von diesem, in unseren Breitengraden eher unbekannten Sport?

Cricket mag bei uns etwas exotisch anmuten, aber in anderen Teilen der Welt, vor allem im alten Common Wealth, also von Großbritannien bis Indien, ist der Cricket Sport in allen Variationen fast so etwas wie eine Religion. Cricket on Ice gibt es bislang so nirgendwo: Es geht uns darum, diese Sportart in St. Moritz auf Champions League-Niveau anzubieten. Das wird für die Sport-Stars und Millionen Fans von Australien bis England spannend! Wir rechnen mit Live-Berichterstattung auf verschiedenen Kanälen. Für unsere Gäste haben wir ein spezielles Package aufgelegt mit der Möglichkeit, an der „St. Moritz Ice Cricket“-Gala teilzunehmen und die Spieler ganz nah zu erleben – dies vor der magischen Kulisse des gefrorenen Sees, des grandiosen Bergpanoramas und dem legendären Tower des Badrutt’s Palace Hotels. Das Ereignis bietet für uns die Riesenchance, St. Moritz von ganz anderer Seite zu zeigen und damit ein bisschen „talk of the world“ zu sein.

Interview: Gerd Giesler

Fotos: Martin Kreuzer, Badrutt’s Palace Hotel St. Moritz // Datum: 3.12.2017

 

Jetzt im neuen, frisch relaunchten Destinations-Magazin „Tower Revue“ blättern und mehr erfahren? Hier geht’s lang: http://page-flip.de/Tower_Revue/TR_2017_2018/

Schattenklang und die Kunst der Veranstaltungstechnik

Sven Battmer ist gelangweilt von Standardisierung und der Farbe Magenta in der Veranstaltungstechnik. Als Industriedesigner und ehemaliger DJ akzentuiert und inszeniert er als Geschäftsführer und Gründer von „Schattenklang“ das Thema Kreativität in der Veranstaltungstechnik neu. Wie und warum? Ein Interview. 

Wie kamen Sie ins Veranstaltungs-Geschäft?

20 Jahre lang habe ich weltweit als DJ aufgelegt. Irgendwann kauft man sich immer mehr Technik dazu: Angefangen mit zwei CD Playern, woraufhin ein Plattenspieler und ein Mischpult hinzukamen, und so weiter – irgendwann hat man eine Tonanlage, macht eigene Veranstaltungen und es folgt eine größere Tonanlage. So kommt eins zum anderen, mit der Affinität für Technik baute sich das über die Zeit auf. Dabei hatte ich immer das Bedürfnis, nicht durchschnittlich zu sein und ein 1:1 übertragbares Konzept anzubieten. Ich will Kundenwünsche in den Fokus stellen und nachhaltig arbeiten, statt eine Materialschlacht zu liefern, die Preise in die Höhe treibt und Veranstaltungstechniker austauschbar macht.

Stichwort „Materialschlacht“ – was genau verstehen Sie darunter?

Es gibt eine weiße Wand, die zehn Meter lang und zehn Meter hoch ist. Da kann ich zehn Lampen hinstellen oder nur eine verwenden. Und die eine beleuchtet die Wand viel effektiver, viel kreativer und das sogar mit einer einfacheren Darstellung. Man muss sich somit eine Inszenierung überlegen, die optisch schön, aber auch nachhaltig ist und bei der das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Mein Motto: Dinge einfach machen. Weniger ist mehr. Im Sinne von Walter Gropius.

Wer sind die Kunden von Schattenklang? 

Die Kunden von Schattenklang sind gemischt. Sie wünschen sich Industrie-Veranstaltungen, klassische Betriebsversammlungen bis hin zu Veranstaltungen im Immobilien- und Gastronomie-Bereich. Wir haben dabei das Glück, uns unsere Kunden aussuchen zu können und arbeiten nur mit jenen zusammen, die das Außergewöhnliche, Kreative und Hochwertige suchen. Materialschlacht und Durchschnitt können andere, das wollen wir aber nicht. Deshalb finden die richtigen Kunden zu uns, sie wollen auch anders sein.

Welche Geräte verwenden Sie und was ist Ihnen beim technischen Equipment wichtig?

Unser Anspruch ist es, aus einem Veranstaltungssaal, der eigentlich nur eine Halle ist, einen Raum zu machen, der einen gewissen Charakter bekommt. Das gelingt zum Beispiel mit innovativen Installationen. Dabei arbeiten wir mit vielen namenhaften Anbietern wie Crestron, Sennheiser, Gira oder AMX, dem Rolls-Royce unter ihnen. Aber wir gehen auch den Weg mit anderen Technik-Herstellern, um Alternativen zu nutzen: Sonos beispielsweise mit Smart-Home-Steuerungen via iPad. Die sind innovativ und kreativ – genau unser Credo.

Was ist Ihr USP?

Wir wollen akzentuieren, inszenieren und das Thema Kreativität auf Veranstaltungen weiter nach vorne bringen. So nutzen wir Designerlampen auf Veranstaltungen, um dem Thema Weißlicht wieder neues Leben einzuhauchen. Auch, weil Magenta die Standard-Veranstaltungsfarbe geworden ist. Das ist einfach langweilig mit der Zeit. Wir sind zuverlässig und arbeiten qualitativ hochwertig, klar. Aber was Schattenklang wirklich von anderen unterscheidet, ist, dass wir individuell, innovativ und kreativ sind. Mit meinem Background als Industrie-Designer kann ich der Veranstaltungstechnik einen weiteren Mehrwert geben: Das Entwerfen und Fertigen von eigenen Produkten. Wenn ein Kunde etwas Besonderes haben möchte, fertige ich eine Zeichnung für ihn an und setze die Ideen auch um. Ob auf einer Bühne oder dem Podest. So haben wir zum Beispiel ein eigenes Rednerpult aus Acryl entworfen und mit Edelstahl verschraubt, das eben nicht standardmäßig geklebt ist.

Welchen Erfolgsanteil hat Technik bei einem Event?

Eine erfolgreiche Veranstaltung besteht immer aus der Organisation und dem Programm per se, dem gastronomischen und logistischen Bereich, aus Sicherheit und Technik. Technik ist somit ein wichtiger Grundbaustein und Teil des Ganzen. Neben der Tontechnik gehört auch das Thema Licht- und Medientechnik dazu, von einer klassischen Leinwand bis hin zu einer 200 Quadratmeter großen LED-Wand. Ohne die richtige Technik wäre es eben nur eine Veranstaltung, aber mit Licht und Sound wird es zum Erlebnis.

Interview: Julia Riedmeier

Fotos: Schattenklang // Datum: 13.11.2017

Content-Marketing: Storytelling mittels intelligenter Prozesse und Tools

Wie man mit konsequent organisierten Abläufen erfolgreiches Content-Marketing betreibt.

„ Frei nach Oscar Wilde könnte man heute sagen: Kunden haben einen ganz simplen Geschmack, nur der beste Content ist ihnen gut genug. Und der macht bei der strategischen Markenführung viel Arbeit. Deshalb suchen sowohl Unternehmen als auch Agenturen nach Settings, die Content-Produktion praxisnah zu organisieren und gleichzeitig erfolgreich zu machen. Die investierte Arbeitsleistung muss sich schlicht lohnen – für die Adressaten und natürlich für die Unternehmen.

Nachhaltigkeit im Content-Marketing

Content Marketing ist heute eine wertvolle Erweiterung des Kommunikations-Portfolios. Davon sind Unternehmen, Agenturen und Verlage mehrheitlich überzeugt. Aber es müssen eine Reihe Voraussetzungen erfüllt sein, damit Content den vielfältigen Erwartungen gerecht wird. „Dafür muss nicht nur der richtige Content produziert und publiziert werden. Es geht zunächst einmal darum, den Rahmen abzustecken. Das heißt klare Content-Prozesse und Zuständigkeiten zu schaffen. Genauso wichtig ist es, das Denken im Bezug auf die Kommunikation mit kundenorientierten, redaktionellen Inhalten zu verändern. Heißt, sich von kampagnengetrieben One Shots, hin zu einer kontinuierlichen, nachhaltigen Kommunikation zu entwickeln. Dafür müssen sich Unternehmen entsprechend aufstellen und anders funktionieren. Nämlich wie gestandene Agenturen.

Zielgruppenspezifische Bedürfnisse statt Produktinformation

Denn längst hat sich der Anspruch des Kunden verändert. Nicht mehr Produkt getriebene Informationen stehen im Fokus, sondern die Bedürfnisse der Zielgruppe. Was will meine Zielgruppe? Wie kann ich mit ihr sinnvoll kommunizieren? Welche inhaltlichen Services sollte ich bieten, damit sich meine Kunden gut informiert und betreut fühlen? Nützlicher Content und Storytelling stehen verstärkt im Visier, um die notwendige Aufmerksamkeit und Relevanz zu gewinnen.

Durchdachte Content-Prozesse für erfolgreiche Teams

Dieser veränderte Kommunikationsansatz erfordert einen Wandel im Denken und Handeln. Aber hat man seine Hausaufgaben gemacht, können daraus die notwendigen kreativen Prozesse entstehen. Das sorgt für hochmotivierte Teams, die gemeinsam sicht- und messbare Erfolge erzielen und von Marketing, Unternehmenskommunikation oder Vertrieb positive Rückmeldung erhalten. Und wenn sich aus guten Inhalten ein Dialog mit den Kunden entwickelt, dann kommt die Sache richtig in Bewegung.

Stabile Prozesse sichern die Content-Produktion

Will man maßgeschneiderte Content-Prozesse etablieren, muss man alle Arbeitsschritte im Gesamtprojekt kennen. Ist das geklärt, kann das Team bestimmt und aufgebaut werden – natürlich ein Kollektiv mit dem nötigen Knowhow. Diese Experten sollten die erforderlichen zeitlichen Kapazitäten haben, denn eine solche Zentralredaktion muss sich mit vielen Dingen beschäftigen:

Für eine erfolgreiche Content-Produktion muss das Team die Bedürfnisse der Zielgruppen und die des Unternehmens verinnerlichen und mit den Inhalten wieder und wieder bedienen. Auf regelmäßigen Redaktionskonferenzen tauschen sich Team und Kunde zur Themenplanung aus. Autoren müssen gebrieft, Texte verfasst, Bildmaterial recherchiert und der Content inszeniert werden. Zusätzlich destillieren die Analysten aus dem Monitoring des Nutzerverhaltens praktische Handlungsempfehlungen. So entsteht ein lernendes System. Content wird geplant, produziert, publiziert und analysiert. Die so gewonnenen Erkenntnisse fließen in die nächste Runde der Content-Produktion ein. So erfüllen Inhalte immer passgenauer die Bedürfnisse der Nutzer.

Das alles und noch einiges mehr muss kontinuierlich, auf verschiedenen Kanälen und in hoher Frequenz passieren. Spätestens hier wird klar: Damit alles reibungslos funktioniert, brauchen Unternehmen und Agenturen stabile, praxistaugliche Prozesse, die Rollen und Aufgaben klar verteilen und einen Workflow abbilden.

Content-Prozesse sichern mit intelligenten Tools

Dafür benötigen Unternehmen Agenturen mit langjähriger Erfahrung und entsprechend bewährten Prozessen für erfolgreiches intelligentes Content Marketing. Um seine flexibel anpassbaren Prozesse zu sichern, setzt „The Home of Content“ beispielsweise auf ein Tool-Trio: Censhare, Sistrix und Google Analytics. Diese Werkzeuge wurden in zahlreichen Gesprächen und Tests mit Teams und Kunden ermittelt.

Drei Tools, viele Möglichkeiten

>> Censhare ist das zentrale Instrument, mit dem „The Home of Content“ seine Prozesse sichert. Die Agentur steuert sowohl analoge, als auch digitale Workflows damit. Crossmediale Themenpläne unterstützen den „Content First“-Ansatz. Dynamisch mit InDesign verknüpfte Seitenpläne schaffen eine ideale Basis für Printprojekte. Censhare bietet ein umfassendes Datenmanagement mit Versionierung und einer lückenlosen Dokumentation aller Aktivitäten. Die gesamte Projektkommunikation wird gebündelt und Zuständigkeiten werden eindeutig zugewiesen. Dank dieser universellen Rolle in der Content-Erstellung bietet das Tool jederzeit einen verlässlichen Projektstatus.

>> Sistrix heißt das SEO-Werkzeug, mit dem „The Home of Content“ die Sichtbarkeit und Reichweite überwacht und steuert. Die Agentur kontrolliert damit die Platzierung ihrer Inhalte in den Ergebnissen der Suchmaschinen und ermittelt, ob die richtigen Keywords verwendet werden. Gibt es beim Ranking Luft nach oben, erhalten die Redaktionen Keyword-Vorschläge. Damit können sie die Sichtbarkeit ihrer Content-Maßnahmen aktiv beeinflussen. Mit Wettbewerbervergleichen erfahren Teams und Kunden, wie ihre Inhalte im Vergleich zu den Content-Aktivitäten der Konkurrenz funktionieren. Das Monitoring von Backlinks und von Social Signals liefert weitere Erkenntnisse. Denn Sistrix erhebt wertvolle Daten zur Verbreitung der eigenen Inhalte auf anderen Websites oder in den Sozialen Medien.

>> Google Analytics kommt bei der Erfolgsmessung zum Einsatz. Das wohl bekannteste Webanalyse-Tool bildet gemeinsam mit Sistrix das Rückgrat des lernenden Systems der Agentur. Mit Google Analytics wird das Nutzungsverhalten der User erfasst. Gemessen werden beispielsweise Besucherzahlen, Akquisequellen, Verweildauer, besuchte Seiten oder Lead-relevante Aktionen. Die Analysten werten die erhobenen Daten aus, erstellen Reports für die Kunden entlang gesetzter KPI und versorgen die Teams mit Handlungsempfehlungen.

Journal International – The Home of Content

ist einer der führenden Unternehmenspartner für erfolgreichen Content im Rahmen des Unternehmensmarketings- der Kommunikation und des Corporate Publishing mit Sitz in München. Wir konzipieren und betreuen hochwertige Multichannel-Content-Projekte und Unternehmensmedien, Kampagnientools sowie Print-und Online-Magazine. Dazu zählen vor allem themenspezifische, kreative und nachhaltige Lösungen für crossmediale Content-Strategien, Social Media, Video, Communities, Blogs oder Content Repositories zur gezielten Dialogkommunikation mit Kunden und zur vertrieblichen Ansprache spezifischer Zielgruppen. B-to-B ebenso wie B-to-C.

>> JI-communicate.de

„Just start to communicate“ – The Home of Content

Gerd Giesler ist Geschäftsführender Gesellschafter von Journal International – The Home of Content, München, einem führenden Content Anbieter und Corporate Publishing Unternehmen. Er ist aufgrund seines langjährigen journalistischen Fachwissens und seiner Medienerfahrung als Experte für innovative Marketing-und Medienkonzepte vor allem in der zielgruppenaffinen Kommunikation in der Premium- und Luxuskundenansprache international gefragt. Der von ihm initiierte Diners Club Magazin Award war über zehn Jahre lang das Highlight der deutschen Hotellerie, Gastronomie und Luxusgüterindustrie. Er betätigt sich als Buchautor und Speaker bei Fachveranstaltungen und Seminaren. Zudem ist er Veranstalter und Partner der renommierten Fachtagung „Luxury Business Day“ und Herausgeber des Luxury Business Reports.

Autor: Florian Wagner // Datum: 19.10.2017

Gamification: wie Luxusmarken junge Konsumenten durch Social Media gewinnen

So viel ist klar: um Buzz zu generieren, müssen Luxusmarken in den sozialen Medien wahrnehmbar aktiv sein. Je globaler die Brands, desto mehr Kanäle gilt es zu bespielen: neben Facebook, Instagram und YouTube, in China eben Sina Weibo, YouKu oder WeChat, und VK in Russland. Brands wie Chanel, Louis Vuitton, Dolce & Gabbana oder Burberry geben hier den Ton an. Sie haben bereits früh verstanden, gute Lifestyle-Stories zu erzählen und die jungen Adressaten mit Gamification zum Mitgestalten zu animieren, anstatt den reinen Kommunikationsfokus auf ihre Produkte zu legen. Klar, die Modebranche tut sich hier in vielem leichter, da morgen vergangen ist, was heute zählt. Und gerade die Dynamik der Social Media Kanäle verpflichtet dazu, sie in kurzen, schnellen Rhythmen zu füttern und zu bespielen.

Wie Luxusmarken Gamification gekonnt einsetzen

Kosmetikmarken wie Estée Lauder, Dior Makeup oder Bobbi Brown bespielen Social Media mit How-to-Tutorials. Das geht natürlich nur in eine Richtung. Shiseido geht mit der „Rouge Rouge Kiss-Me“ App hier schon einen Schritt weiter: es gilt den Touchscreen zu küssen, während man auf der App verweilt. Seit kurzem animiert Dior auf Facebook und Instagram zur Antwort auf die Frage „What would you do for love?“ und promotet damit eine Neuauflage des Duftes Miss Dior. Hermès lädt à la „J’aime mon carré“ mit der App „Silk Knots“ zum Spielen und Ausprobieren ihrer ikonischen Seidenobjekte ein. Auch sehr zeitgemäß: die Macher der Peter Lindbergh-Ausstellung in München veranlassten ihre Besucher in einer Photo-Booth ihren Selfie-Drang mit Lindbergh-Filter auszuleben. Sehr viel mehr gute Beispiele gibt es noch nicht. Schade, denn „Gamification“ birgt so viele Chancen, Kunden zur Interaktion zu bewegen über alle Branchen hinweg. Dabei stets in Bezug auf die für die Millennials wie auch Gen Z gleichermaßen wesentlichen Handlungsdimensionen: Collaboration, Connectivity, Convenience und Community.

Influencer als Animateure der Luxusmarken

Marken müssen für diese jungen Konsumenten, die mit Smartphone in der Hand aufgewachsen sind, digital und spielerisch erfahrbar sein, um ihnen zu ermöglichen, Teil des Markengeschehens zu werden. Es müssen Berührungspunkte geschaffen werden, die Herzen wie Touchscreens berühren. Eine besondere Rolle in diesem Spiel nehmen zudem Blogger und Vlogger ein, als Animateure, selbsternannte Direktoren im Markenzirkus mit einem entertainmentgetriebenen jungen Publikum. Ihr Benefit: sie wissen, was ihren Followern gefällt und wie sie ihre Botschaften gezielt mit Beifallsgarantie in die Manege streuen. Warum diese nicht an einen Tisch bringen mit Spiele-Entwicklern aus dem digitalen Bereich. Die Kooperation mit ihnen kann die ideale Anti-Aging-Strategie, ein Invest in Marken-Nimbus und Attraktivität sein. Oder den Kunden von morgen für die Marke und ihre Produkte begeistern und sie zum Mitspielen animieren. Wie Olivia Palermo in den Kooperationen mit Piaget oder Vianel unter Beweis stellt. Denn: kein Luxus ohne MitspielerInnen.

Petra-Anna Herhoffer, Julia Riedmeier

Angela Franklin, Imago, iStock // Datum: 19.09.2017

Klimaschutz im Fokus der internationalen Luxusunternehmen

Luxury-Insights-RedaktionDie Luxury Insights Redaktion steht im ständigen Dialog mit deutschen Premium-Anbietern. Neues, Innovatives und Kontroverses aus der Luxusindustrie veröffentlicht das Team hier.

Der Klimawandel, so ist man sich in weiten Teilen der Welt einig, ist eine globale Herausforderung. Der 45. Präsident der USA hat diesen Konsens mit seiner Absage an das Pariser Klimaabkommen einerseits gebrochen. Andererseits zeigt der Ausstieg, dass der POTUS als Klimawandel-Skeptiker recht alleine dasteht. Politiker jeglicher Couleur haben die Entscheidung kritisiert, Medien warten mit dystopischen Titeln auf und Menschen aus aller Welt machen ihrer Wut und der Angst um die Zukunft des Planeten in den sozialen Medien Luft.

Tiffany & Co. kritisiert Ausstieg aus Klimaabkommen

Auch die Luxusbranche, die sich sonst eher in politischer Diplomatie übt, findet deutliche Worte. Tiffany & Co., eine Marke, deren Stammsitz an der 5th Avenue in unmittelbarer Nachbarschaft zum Trump Tower liegt und die der Präsident genug schätzt, um seine Tochter nach einem erfolgreichen Tiffany & Co.-Immobilien-Deal nach dem Juwelier zu benennen, hatte (ausgerechnet) in der New York Times eine Anzeige geschaltet, in der Donald Trump dazu aufgerufen wurde, das Klimaabkommen nicht zu widerrufen. Auf der unternehmenseigenen Nachhaltigkeits-Website bekennt sich der Juwelier unter anderem zur Bekämpfung des Klimawandels, und seit 2010 veröffentlicht die Firma einen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht.

Tesla-Chef Elon Musk verlässt wegen Klimapolitik Beraterposten

Tesla-Chef Elon Musk, der bis zuletzt an der Ambition festhielt, als Berater einen positiven Einfluss auf die Klimapolitik des Weißen Hauses nehmen zu können, hat mit sofortiger Wirkung die beiden Gremien zu Arbeitsmarkt und Wirtschaft verlassen, deren prominentestes Mitglied er war. Die Relevanz einer fortschrittlichen Klimapolitik für Musks Geschäfte liegt auf der Hand, doch auch andere Global Player nehmen das Thema ernst.

Kering Group: Bericht zum Klimawandel

Der Luxus-Konzern Kering Group stellte 2015 gemeinsam mit dem gemeinnützigen Nachhaltigkeits-Netzwerk BSR (Business for Social Responsibility) einen Bericht vor, der unter anderem die wirtschaftliche Dringlichkeit strategischer Überlegungen zum Klimawandel betonte. „Climate Change: Implications and Strategies for the Luxury Fashion Sector“ beginnt mit einem Vorwort von Marie-Claire Daveu, Nachhaltigkeits-Beauftragte von Kering:
„Unsere Gesellschaft steht vor der riesigen Herausforderung durch die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels. Wir können als Individuen, als Gesellschaft, in der öffentlichen und in der Privatwirtschaft die Auswirkungen mildern und uns an diese Veränderungen anpassen. Die Geschäftswelt insbesondere hat eine Verantwortung, zu handeln. […] für Firmen heute ist die Umsetzung einer ehrgeizigen Klima-Strategie ein nicht verhandelbarer Bestandteil des Erfolgs in einer sich rapide ändernden Welt.“

Klimaschutz durch wirtschaftliche Macht

Der Klimawandel mag für viele Firmen noch ein neues Thema sein, aber eines, das jetzt erst recht an Relevanz gewinnt. Tristan A. Foerster, Geschäftsführer von ClimatePartner, hilft Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen klimaneutral zu stellen. Er setzt auf nachhaltigen Wandel durch unternehmerisches Engagement: „Die eigentliche Macht gegen den Klimawandel steckt in der globalen Wirtschaft, die sich gewaltig und freiwillig im Klimaschutz engagiert und politische Prozesse im Positiven aushebelt.“

Header-Foto: Eine Madonna aus Plastikmüll am Strand. Aktion zum Klimaschutz von Dopper, Hersteller nachhaltiger Trinkflaschen.

Datum: 07.06.2017

Diskutieren Sie mit Entscheidern aus der deutschen Luxusbranche über Zukunftsthemen.

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Gemeinschaftliches Wohnen: vom Design-Museum zur Luxus-Immobilie

Fiona Brutscher schreibt als Redakteurin über Reise, Mode, Design und Kultur. Für sie ist wahrer Luxus immer auch nachhaltig.

Gemeinschaftliches Wohnen im Vitra Design Museum
Gemeinschaftsküche/Restaurant in der Sargfabrik, Wien, BKK-2, Wien, 1992–96 © Hertha Hurnaus

Kommunen, Wohngemeinschaften, Genossenschaften und Hausbesetzer – das Thema der Ausstellung, die am 3. Juni im Vitra Design Museum eröffnet, klingt eigentlich so gar nicht nach Luxus. Doch Together! Die Neue Architektur der Gemeinschaft zeigt, dass gemeinschaftliches Wohnen, geteilter Lebensraum und Leben auf kleiner Fläche nicht nur finanziell sinnvoll sind.

Gemeinschaftliches Wohnen ist ästhetisch, innovativ und zeitgemäß

Gemeinschaftliches Wohnen im Vitra Design Museum
LT Josai, Nagoya, 2013 © Masao Nishikawa

Das Bauen und Wohnen im Kollektiv ist angesichts der Verknappung von Wohnraum in Städten ein Muss, doch es bringt auch viele Vorteile mit sich, die perfekt zur zeitgemäßen Sharing Economy und flexiblen Arbeitswelt passen. Die Ausstellung zeigt innovative Wohnprojekte, bei denen alles, von Dachterrassen über Swimmingpools und gemeinschaftlich betriebene Restaurants bis hin zu Coworking Spaces, geteilt wird. Die architektonischen Entwürfe sind originell, oft mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und Flexibilität. Geteilter Wohnraum wird ästhetisch ansprechend gestaltet und bietet Premium-Leistungen, die selbst Luxus-Immobilien nicht immer bieten können… außer sie lassen sich auf die Idee vom gemeinschaftlichen Wohnen ein.

Gemeinschaftliches Wohnen in der Luxus-Immobilie

Gemeinschaftliches Wohnen – vom Design-Museum zur Luxus-Immobilie Eine neue Ausstellung im Vitra Design Museum
Yokohama Apartment, Yokohama, 2009 Osamu Nishida + Erika Nakagawa © Koichi Torimura

Allein in München sind in den letzten Jahren zwei große Wohnimmobilien entstanden, die Sharing als Luxus verkaufen. Das Premium-Hochhaus Friends und der Umbau des ehemaligen Heizkraftwerks The Seven locken Käufer mit Concierge, gemeinschaftlich genutztem Fitness-/Spa-Bereich und kommunaler Dachterrasse oder Gartenanlage. The Seven konnte dafür sogar die höchsten Quadratmeterpreise Münchens aufrufen – der beste Beweis, dass gemeinschaftliche Wohnkonzepte auch im Luxus-Segment angekommen sind.

Header-Foto: Essen im Freien, Siedlung Heizenholz, Kraftwerk1, Zürich
Adrian Streich Architekten, Zürich, 2012 © Katrin Simonett/VG Bild-Kunst, Bonn 2017 // Datum: 30.05.2017

Toni Piskač, bei Vitra verantwortlich für das Thema Workplace Consulting und Space Planning, bietet beim Luxury Business Day einen Einblick in die Wohn- und Arbeitswelten der Millennials.

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Fashion Revolution Week: Fair Fashion als Verkaufsargument für Premium-Mode

Fiona Brutscher schreibt als Redakteurin über Reise, Mode, Design und Kultur. Für sie ist wahrer Luxus immer auch nachhaltig.

Die Fashion Revolution Week erinnert an den Rana Plaza Skandal, bei dem über 1.000 Textilarbeiter in Bangladesch ihr Leben verloren. Der Fokus liegt darauf, unfaire Arbeitsbedingungen in Textilfabriken zu verbessern, die Fast Fashion für internationale Modeketten produzieren.

Fair Fashion Labels nutzen die Gelegenheit

Viele kleine Mode-Labels, Indie-Designer und Fair-Fashion-Brands nutzen die Aufmerksamkeit der Fashion Revolution Week und den Multiplikatoren-Effekt des Hashtags #whomademyclothes.

Ein von @tonychestnutdesign geteilter Beitrag am

Sie zeigen ihre Designer, Mitarbeiter und Produktionsstätten, vor allem aber ihre Produkte auf Twitter, Instagram und Facebook. Bilder von glücklichen Mitarbeitern in hübschen Ateliers liefern beste Verkaufsargumente und verwandeln die Fast- Fashion-Kritik in Fair-Fashion-Werbung.

So können Premium-Marken den Fair-Fashion-Effekt nutzen

Leider beteiligen sich kaum Premium-Marken an der Konversation. Sie überlassen das Thema der Öko-Nische, anstatt sich selbst als faire Produzenten zu positionieren und Fair-Fashion als Verkaufsargument für hochpreisige Mode zu nutzen.

Dorte Lange von The Lissome, fotografiert von Bella Fenning
Dorte Lange von The Lissome, fotografiert von Bella Fenning

Dabei passt hochwertige Mode, die länger hält als eine Saison, perfekt zum Zeitgeist. Gerade jüngere Konsumenten legen vermehrt Wert auf Themen wie Nachhaltigkeit und Transparenz. Das bestätigt auch Fair-Fashion-Expertin Dörte Lange: “In einer Welt des Überflusses sehnen sich immer mehr Kunden nach Langlebigkeit, verantwortungsvoller Herstellung und Transparenz und investieren bewusst in Qualität und Nachhaltigkeit.”

Die von der deutschen Gestalterin gegründeten Plattform The Lissome präsentiert ausschließlich hochwertige, nachhaltige Mode. Mit stimmungsvollen Editorials, ausführlichen Studio-Besuchen und Designer-Profilen tritt sie den Beweis an, dass Fair Fashion die neue Luxus-Mode ist.

Premium-Marken sollten sich allerdings nicht auf Influencer verlassen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben, sondern sich aktiv an der Konversation beteiligen, zum Beispiel indem sie die Frage beantworten: „Who made my clothes?“

Datum: 28.04.2017

Diskutieren Sie die Relevanz von Fair Fashion für Premium-Mode mit Branchen-Insidern.

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Kann Snapchat die neue Erfolgs-App im deutschen Luxus-Marketing werden?

Fiona Brutscher schreibt als Redakteurin über Reise, Mode, Design und Kultur. Für sie ist wahrer Luxus immer auch nachhaltig.

Luxusunternehmen tun sich noch schwer mit Snapchat. Die bei Generation Z beliebte, für ältere Semester heillos verwirrende, App hat aber ein starkes Argument auf ihrer Seite: sie wird genutzt. Wer mit Luxus-Marketing die Konsumenten der Zukunft erreichen will, muss heute schon auf Snapchat sein. Trotzdem geben sich internationale Marken noch zurückhaltend und – wie so oft beim Social Media Marketing – hinken deutsche Luxusunternehmen noch weiter hinterher. Verständlich, denn im unsortierten Chaos der nicht durchsuchbaren, selbstzerstörenden Snaps, wirken Premium-Inhalte auf den ersten Blick fehlplaziert.

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Luxury Business Day

Erfahren Sie mehr über Luxus-Verkaufswege – online wie offline – beim Luxury Business Day.

Snapchat macht sich bereit für den deutschen Markt

Trotzdem könnte Snapchat bald zur neuen Pflicht-App im Social-Media-Portfolio deutscher Luxus-Marken werden. Innerhalb der letzten Wochen hat Snap, die Firma hinter der App, gezeigt, dass sie den deutschen Markt ernst nimmt. Drei Monate nach dem Börsengang und der Eröffnung der Europazentrale folgt nun die Ankündigung einer Deutschlandzentrale. Marianne Bullwinkel, ehemalige Facebook-Deutschlandchefin, wird bei Snap Country Managerin DACH.

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Auch die Inhalte werden stärker auf deutsche Bedürfnisse zugeschnitten. Seit Anfang dieser Woche erstellen namhafte deutsche Redaktionen wie Bild, Sky, Spiegel und Vice speziell auf Snapchat zugeschnittene Inhalte. Vielleicht ist bald auch ein Lifestyle-Magazin vertreten, in dessen Gesellschaft sich deutsche Luxusmarken mit Corporate Accounts wohl fühlen würden. Das wahre Kunststück besteht darin, mit professionellen Inhalten und kompetenten Ansprechpartnern in der deutschen Snap-Zentrale zu überzeugen, ohne die Glaubwürdigkeit bei der Generation Z aufs Spiel zu setzen.

Datum: 25.04.2017

Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Social Media Plattformen für Gen Z beim Luxury Business Day.

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