Der Arbeitsplatz der Zukunft:
Drei Gründe für flexibles Office Design

Fiona Brutscher schreibt als Redakteurin über Reise, Mode, Design und Kultur. Für sie ist wahrer Luxus immer auch nachhaltig.

Toni Piskač, Vitra Office Design
Toni Piskač, Vitra Workplace Consulting und Space Planning

Für Toni Piskač ist der Arbeitsplatz der Zukunft ein Ort der Vielfalt. Wie sein eigener Arbeitsplatz beim Inneneinrichter Vitra, den er als Office Collage bezeichnet: „Das sind offene Räume, ganz bewusst sehr unterschiedlich gestaltet, weil unterschiedliche Teams dort beheimatet sind.“ Die Beschreibung passt auch auf die Heimat der Firma. Der gesamte Vitra Campus in Weil am Rhein ist eine Landschaft architektonischer Vielfalt an Stelle einer klassischen, einheitlich gestalteten Firmenzentrale.

Der Arbeitsplatz der Zukunft passt also zum kreativen Möbelhersteller, dessen Firmenphilosophie und Produktportfolio Design-Vielfalt zelebrieren. Doch passt er auch zu Banken, Anwaltskanzleien und Consulting-Firmen, wenn offenes Arbeiten und entsprechend flexibles Office Design nicht in der Firmenkultur verankert ist?

Vielfalt statt starrer Strukturen am Arbeitsplatz

Vitra Design Museum Offices, Weil am Rhein
Vitra Design Museum Offices, Weil am Rhein, Foto: Daniele Ansidei © Vitra

Egal, welcher Arbeit in einem Büro nachgegangen wird, laut Piskač geschieht das kaum noch in festen Strukturen: „Der ständige Wechsel von Tätigkeiten, von Offenheit zu Geschlossenheit, Fokussierung zu Interaktion, macht es notwendig, dass die Arbeitswelt heute anders aussieht als noch vor einigen Jahren.“ Teil seiner Aufgabe ist es, die Strukturen in den Köpfen aufzubrechen. Vor allem die Chefs der alten Schule müssen davon überzeugt werden, das Schritt für Schritt auf der Karriereleiter erklommene Eck-Büro aufzugeben. Generationen Y und Z dagegen legen auf solche Status-Symbole ohnehin keinen Wert.

Der Innenarchitekt betrachtet es als seine Aufgabe, “Lebens- und Arbeitswelten zu schaffen, in denen verschiedene Generationen gemeinsam produktiv sind.“ Wie in der Office Collage auf dem Vitra Campus sind diese Welten geprägt von Vielfalt. Es gibt Bereiche, die den freien Austausch fördern (schließlich besteht Arbeiten heute, so Piskač, „zu 60 % aus Kommunikation“), aber auch Zonen für konzentriertes Arbeiten, Areale für vertrauliche Telefonate und – besonders wichtig – flexible Grenzen, so dass die Landschaft sich bei Bedarf neuen Gegebenheiten anpassen kann.

Office Design als Ausdruck von Individualität

GfK Berlin Vitra Office Design
GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) Berlin, Foto: Eduardo Perez © Vitra

Offene Strukturen ermöglichen auch offene Design-Konzepte, mit viel Raum für Individualität. Firmen sollen sich nicht einfach eine fertige Design-Identität kaufen, sondern die genau richtige Mischung der Komponenten finden. Piskač spricht von Collagen, Kompositionen und vom kuratierten Raum, den sein Team aus der Vitra-Produktvielfalt entstehen lässt. Das Resultat ist nicht ein fixes Gestaltungskonzept, sondern Räume, die die Firmenphilosophie als die Summe ihrer Teile sichtbar machen.

Piskač zieht Parallelen zum Ausdruck von Individualität in der eigenen Wohnungseinrichtung: „Jeder von uns hat seine eigene Collage. Wir richten unsere Wohnung so ein, wie wir auch unser Leben gestalten, mit Bruchstücken aus der Vergangenheit, Erinnerungen, teuren und günstigen Möbeln, alles Mögliche durcheinander.“ Je mehr die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeit verschwimmen, desto mehr ähneln sich Gestaltungskonzepte für Lebens- und Arbeitswelten. Und ein Firmensitz ist schließlich nichts anderes als die „Heimat eines Unternehmens.“

Office Design als Zukunftssicherung

Gutes Design muss aber auch morgen noch zeitgemäß sein, so Piskač: „Für die Frage, die man sich in Bezug auf die neuen Generationen stellt, muss man raus aus dem Alltag und überlegen: ‘wo soll die Firma in fünf oder zehn Jahren sein?’” Bei der Planung denkt Vitra die Zukunft der Auftraggeber mit – und die Ansprüche der zukünftigen Mitarbeiter, denn „wir wissen noch gar nicht, was die Mitarbeiter von morgen studieren werden, aber wir haben in der heutigen Generation die Verantwortung, Immobilien zu bauen, die noch 10-20 Jahre genutzt werden. Es ist wichtig, flexible Strukturen zu schaffen, die beweglich sind und sich anpassen können.“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Datum: 10.11.2017

Erfahren Sie mehr über Office Design und den Arbeitsplatz der Zukunft von Toni Piskač beim Luxury Business Day.

>> Tickets für den Luxury Business Day online kaufen <<

Kooperation der Marken Lufthansa und Rimowa

Mithin mutet es keinesfalls seltsam an, dass Lufthansa und Rimowa eine lange Zeit der erfolgreichen Markenkooperation verbindet. Angefangen bei der Ausstattung der Lufthansa-Piloten bis hin zum Verkauf mittlerweile zahlreicher Rimowa-Lufthansa-Editionen im Lufthansa World Shop – Luxus-Freunde kommen stets aufs Neue in den Genuss dieser Verbundenheit.

Der Electronic-Tag – Ergebnis der Markenkooperation von Rimowa und Lufthansa

Erst kürzlich launchte Rimowa Seite an Seite mit Lufthansa den Electronic Tag. Eine Errungenschaft der erfolgreichen Markenkooperation, die das Reisen in Zeiten digitaler Bordkarten noch komfortabler macht. Über die Rimowa-Smartphone-App ist es Besitzern der mit Electronic Tag ausgestatteten Modelle neuerdings möglich, Luggage Tags zu erstellen und den Koffer online von zu Hause, aus dem Office oder der Hotellobby einzuchecken. Alsbald erscheint der Tag auf einem am Koffer integrierten Display. Anschließend kann der Koffer komfortabel ohne Zeitverlust an den automatisierten Drop-off-Stationen abgegeben werden, die erst kürzlich von der Lufthansa entwickelt wurden. Ein klarer Vorteil der Kooperation nicht nur für die Marken, sondern vor allem auch für die Käufer.

Gegenseitiges Vertrauen als Vorteil langjähriger Markenkooperationen

Ohne das Vertrauen, das aus dieser langjährigen Markenkooperation hervorgeht, wäre eine solche Innovationskraft kaum realisierbar. Sei es an den Wurzeln am gemeinsamen Standort Köln oder hoch über den Wolken: Diese bemerkenswerte Kooperation von Rimowa und Lufthansa beweist, wie aus der gemeinsamen Umsetzung von Ideen gänzlich neue Standards erwachsen können. Ein großes Dankeschön gebührt folglich Richard Morszeck, dem Sohn des Rimowa-Firmengründers und Erfinder des Aluminiumkoffers, und seinen Nachfahren, die seit Jahren unverkennbare Produkte für die Freunde des guten Geschmacks entwickeln. Ebenso der Lufthansa und ihrer Crew, denen die Eleganz dieser Produkte nicht verkannt blieb.

Kooperation der Marken Rodenstock und Claudia Schiffer  

Rodenstock ist einer der weltweit führenden Hersteller hochwertiger Brillen. 140 Jahre Tradition stehen hinter der Marke, genauso wie Innovationskraft und beste Qualität „made in Germany“. Um die Marke in Zukunft deutlich weiblicher und emotionaler zu positionieren, entstand eine ganz besondere Idee: die Zusammenarbeit mit Claudia Schiffer, dem Supermodel und der Stilikone.

Deshalb strebten beide Marken eine Kooperation an

Als eines der größten Models des Jahrhunderts steht Claudia Schiffer wie keine andere für zeitlose Eleganz, Authentizität und einen unverkennbaren Look. Claudia Schiffer teilt mit Rodenstock die gleichen deutschen Tugenden. Keine Frau passt besser zu Rodenstock und kann ihr gleichzeitig die Weiblichkeit und den Fashion-Glamour geben, den sie sucht. Was liegt da näher als eine Kooperation der beiden Marken? Schiffer selbst sagt über Rodenstock: „Ich bin mit der Marke aufgewachsen und sie war für mich schon immer der Inbegriff von höchster Qualität bei Sonnenbrillen und Brillengläsern. Daher ist Rodenstock für mich ein perfekter Partner.“

Schiffers Designideen treffen auf Rodenstocks Erfahrung

Und so ergab sich eines Abends beim Dinner eine Markenkooperation auf vielen Ebenen. Durch die Kombination von Schiffers Designideen und Rodenstocks Erfahrung entstand eine einzigartige Brillenkollektion. Claudia Schiffer war dabei insbesondere begeistert von Rodenstocks langer Designtradition: „Als ich zum ersten Mal in München die Firmenzentrale besuchte, war ich überwältigt von dem Brillenarchiv und der Liebe zum Detail, sowohl im Design als auch im Bau von Brillen“, so das Model.

Claudia Schiffer by Rodenstock

Die neuen Modelle sind inspiriert von Schiffers Lieblingslooks der 60er- und 70er-Jahre, umgesetzt in zeitlos eleganten und unaufdringlichen Designs. Jede Brille trägt dabei das eigens kreierte Co-Branding „Claudia Schiffer by Rodenstock“. Claudia Schiffer ließ es sich auch nicht nehmen, als Creative Director die Werbekampagne mitzuentwickeln und als Model und Testimonial vor der Kamera zu stehen. Marketing und den Vertrieb übernahm Rodenstock.

Erhöhte Aufmerksamkeit für Rodenstock

Die Einführung der ersten Kollektion erfolgte mit großer Aufmerksamkeit im Januar 2014. Allein in Deutschland wurde zeitgleich auf allen TV-Sendern darüber berichtet. Heute sind Brillen aus der Kollektion in über 50 Ländern weltweit erhältlich, selektiv bei unabhängigen Augenoptikern, in hochwertigen Kaufhäusern und an Flughäfen – für einen Preis ab 200 Euro. Die zusätzliche Aufmerksamkeit rund um die Marke Rodenstock wirkte sich positiv auf Markenbekanntheit und Imagewerte aus. Rodenstock hat seine Kunden mit dieser Kooperation überrascht.

Kooperation der Marken Porsche und Poggenpohl

Einzigartiges Design, funktionale Perfektion und sorgfältige Materialauswahl: Poggenpohl und Porsche Design stehen seit Jahrzehnten für Luxus und deutsche Ingenieurskunst auf höchstem Niveau. Die zwei Unternehmen haben seit 2005 ihre Kräfte vereint, um zusammen neue Maßstäbe im Küchenbereich zu setzen. Porsche Design, die Lifestyle-Marke für technisch hochwertige Produkte, hatte bereits große Erfahrung beim Entwerfen von Küchen- und Haushaltsgeräten. Mit Poggenpohl wurde der ideale Partner gefunden, um ihre Vorstellung der modernen Küche umzusetzen.

Männer als neue Zielgruppe für Poggenpohl

Das Traditionsunternehmen Poggenpohl erschließt sich dank der Markenkooperation eine neue, stark wachsende Zielgruppe: Männer, die sich für innovativ und luxuriös ausgestattete Küchen interessieren. Marktstudien zufolge entwickeln sich Küchen zum Erlebnis- und Repräsentationsraum, und Innovation spielt in diesem Punkt eine maßgebliche Rolle.

Ein Porsche in der Küche – die perfekte Männerwelt

Die Porsche-Design-Küche, die 2007 auf den Markt gebrachte P’7340, ist das erste Ergebnis der Markenkooperation und ein technisches Juwel. Auszüge sowie Schubkästen öffnen sich dank einer innovativen Mechanik wie von selbst. Durch leichtes Antippen der Front wird ein Distanzstift aktiviert, der die Tür oder die Klappe einige Zentimeter nach vorne schiebt. Der Verzicht auf Griffe betont die kompromisslos puristische Ästhetik der Möbel. Neben multifunktionalen Lichtsystemen verfügt die Küche über ein High-Tech-Audio-Video-System mit Plug&Play-Lösungen. Eine neue und technische Anmutung erhält die Küche durch die Verwendung des für Porsche Design typischen Materials Aluminium. Das 5-Sterne-Hotel Le Ritz in Paris ist von diesem gleichzeitig zeitlosen und gewagten Design überzeugt und bestellt eine P’7340 für eine seiner Suiten.

Die zweite Porsche-Design-Küche bricht mit dem klassischen Küchendesign

Die 2014 entwickelte P’7350 ist das zweite Kind der Markenkooperation und geht einen anderen, neuartigen Weg. Die horizontale Linienführung der klassischen Küche wird gebrochen und vollständig neu interpretiert. Die Innovationsfreude wird auf die Spitze getrieben. Das außergewöhnliche Küchenkonzept ist der perfekte Ausdruck der gemeinsamen Werte der zwei Partner und ein kommerzieller Erfolg. Schon heute ist die Rede von einer dritten Porsche-Küche. Diese erfolgreiche Partnerschaft hat noch nicht ihr letztes Wort gesprochen.

Kooperation der Marken Apple und Hermès   

Luxury InsightsJulia Riedmeier teilt mit Petra-Anna Herhoffer ihre Expertise und Leidenschaft für Luxus bei INLUX. Ihr Fokus liegt vor allem in den Bereichen Luxury Brand Management, Social-Media-Strategien sowie Retail Excellence.

Leica, Jaeger LeCoultre und nun Apple. Es scheint, als hätte Hermès mit seinen bisherigen Kooperationen nur geübt, um 2015 für die Zusammenarbeit mit Apple fit zu sein. Zwei Marken mit globaler Bedeutung und Schlagkraft, die unterschiedlicher nicht sein können, haben sich in der bislang aufregendsten aller Kooperationen vereint: der Apple-Watch-Hermès-Kollektion. Innovativer Buzz trifft dabei auf elegante Zurückhaltung und Tradition.

Hermès-Ästhetik trifft Apple-Hightech

Trotz der Gegensätzlichkeit vereinen beide die gleichen Prinzipien, was bei erfolgreichen Markenkooperationen unabdingbar ist. So paaren sich in der Apple Watch Hermès’ Ästhetik und Design mit kompromissloser Exzellenz und der Liebe zum Detail. Die Uhren-Kollektion bündelt dabei die Kompetenzen beider Marken, die jeweils auf ihrem Gebiet Spitzenreiter sind, und vereint Zukunftsvision mit handwerklicher und technischer Perfektion.

Apple und Hermès festigen durch die Markenkooperation ihr Luxusimage

Bei der ungewöhnlichen Markenkooperation werden Leistungen der anderen Marke angeeignet und ein Spillover-Effekt erzeugt, beide Markenwerte verstärkt und in einer neuen Perspektive inszeniert. So legitimiert sich die Apple Watch als Fashion-Accessoire, festigt ein Luxusimage für Apple und generiert Aufmerksamkeit für die Apple-Watch-Edition mit Gehäusen aus massivem 18-Karat-Gelb- oder -Roségold, die bis zu 18.000 Euro kostet. Hermès profitiert vom innovativen Abstrahleffekt, offeriert ein alternatives Einsteigermodell zur Heure H, erhältlich ab 1.950 Euro, und verjüngt sein Image.

So wirkt der Win-win-Effekt

Beide bahnen sich somit den Weg zu ihren Uhren im höheren Preissegment, erschließen sich die Fangemeinde der anderen Marke und ermöglichen jeweils einen anderen Markenzugang. Ein Win-win für beide Marken und eine Kooperation par excellence.

Beide Markenelemente vereinen sich ästhetisch, innovativ, unaufgeregt in der Smart Watch. Das Edelstahlgehäuse erinnert an die Hermès-Uhr Cape Cod und fügt sich so bestens in die DNA.

Geschickte Platzierung der Logos

Die Hermès-Signatur ergibt sich aus drei verschiedenen Stilen an Lederbändern sowie drei Versionen an Zifferblättern. Apple greift das Design der Zifferblätter von klassischen Hermès-Uhren auf und interpretiert es neu. Beide Logos sind subtil auf der Rückseite des Edelstahlgehäuses eingraviert und finden sich auch auf der ikonischen Boîte Orange von Hermès.

Reduktion schafft Begehrlichkeit

Die Distribution ist selektiv hinsichtlich des POS und des Landes. So ist die Uhr von 1.300 Euro bis 1.750 Euro online sowie offline in ausgewählten Apple- und Hermès-Stores, Fachgeschäften und Warenhäusern in 14 Ländern erhältlich.

Die Apple Watch Hermès wird vielleicht nicht die neue Kelly Bag, sondern eher ein Iconic Piece auf bestimmte Zeit.

Top 25 deutsche Luxusunternehmen   

Das Ranking der besten deutschen Luxusunternehmen

Aus einer Longlist von 250 deutschen Luxusunternehmen wurden 120 für das Ranking von einer Fachjury nominiert. Harte und weiche Kriterien bestimmen die Platzierung im finalen Ranking zu gleichen Teilen. Das Ranking basiert neben dem Urteil der Fachjury auf einer direkten Befragung der nominierten Luxusunternehmen mit dem Ziel, auf aktuellste Daten zurückgreifen zu können. Dabei wurde 2016 stärker darauf geachtet, dass teilnehmende Unternehmen den Großteil ihres Umsatzes im Luxussegment erwirtschaften.