Fashion Revolution Week: Fair Fashion als Verkaufsargument für Premium-Mode

Fiona Brutscher schreibt als Redakteurin über Reise, Mode, Design und Kultur. Für sie ist wahrer Luxus immer auch nachhaltig.

Die Fashion Revolution Week erinnert an den Rana Plaza Skandal, bei dem über 1.000 Textilarbeiter in Bangladesch ihr Leben verloren. Der Fokus liegt darauf, unfaire Arbeitsbedingungen in Textilfabriken zu verbessern, die Fast Fashion für internationale Modeketten produzieren.

Fair Fashion Labels nutzen die Gelegenheit

Viele kleine Mode-Labels, Indie-Designer und Fair-Fashion-Brands nutzen die Aufmerksamkeit der Fashion Revolution Week und den Multiplikatoren-Effekt des Hashtags #whomademyclothes.

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Sie zeigen ihre Designer, Mitarbeiter und Produktionsstätten, vor allem aber ihre Produkte auf Twitter, Instagram und Facebook. Bilder von glücklichen Mitarbeitern in hübschen Ateliers liefern beste Verkaufsargumente und verwandeln die Fast- Fashion-Kritik in Fair-Fashion-Werbung.

So können Premium-Marken den Fair-Fashion-Effekt nutzen

Leider beteiligen sich kaum Premium-Marken an der Konversation. Sie überlassen das Thema der Öko-Nische, anstatt sich selbst als faire Produzenten zu positionieren und Fair-Fashion als Verkaufsargument für hochpreisige Mode zu nutzen.

Dorte Lange von The Lissome, fotografiert von Bella Fenning
Dorte Lange von The Lissome, fotografiert von Bella Fenning

Dabei passt hochwertige Mode, die länger hält als eine Saison, perfekt zum Zeitgeist. Gerade jüngere Konsumenten legen vermehrt Wert auf Themen wie Nachhaltigkeit und Transparenz. Das bestätigt auch Fair-Fashion-Expertin Dörte Lange: “In einer Welt des Überflusses sehnen sich immer mehr Kunden nach Langlebigkeit, verantwortungsvoller Herstellung und Transparenz und investieren bewusst in Qualität und Nachhaltigkeit.”

Die von der deutschen Gestalterin gegründeten Plattform The Lissome präsentiert ausschließlich hochwertige, nachhaltige Mode. Mit stimmungsvollen Editorials, ausführlichen Studio-Besuchen und Designer-Profilen tritt sie den Beweis an, dass Fair Fashion die neue Luxus-Mode ist.

Premium-Marken sollten sich allerdings nicht auf Influencer verlassen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben, sondern sich aktiv an der Konversation beteiligen, zum Beispiel indem sie die Frage beantworten: „Who made my clothes?“

Datum: 28.04.2017

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