Nachhaltige Architektur der Marke Euroboden

Stefan F. Höglmaier gründete mit Euroboden die erste Architekturmarke der Immobilienbranche. Dabei setzt er mit ambitionierten Architekten auf nachhaltige Immobilienentwicklung mit urbaner Architekturkultur. 

Das Hammerschmidt in München-Dornach

„Man kommt mit seinem Elektrofahrzeug nicht im Dunkeln an, sondern im hellen Tageslicht. Man blickt auf sattes Grün, das die Gebäude organisch durchwächst, läuft sportlich auf großen Freitreppen, oder fährt ganz entspannt in lautlosen Fahrstühlen aufwärts. Dann geht man in das Outdoor-Gym auf der Dachterrasse, nimmt einen ersten Kaffee mit Blick auf Wasser und Weite oder plauscht mit Morgenmenschen, die eines eint: sie alle lieben diesen Ort, sie alle lieben ihr Hammerschmidt“.

Stefan F. Höglmaiers Augen beginnen jungenhaft, fast visionär zu strahlen. Lebensraum neu zu denken ist seine Leidenschaft. Dabei setzt der Nonkonformist auf nachhaltige Architektur um identitätsstarke Unikate co-kreativ zu schaffen. Das Hammerschmidt Bürogebäude in Dornach westlich von München ist eines seiner aktuellsten Objekte, in das er mit seiner Firma Euroboden Architekturkultur 2022 selbst einziehen wird.

Offene Gebäudeplanung am „Rohdiamanten“

In München-Riem, dort wo Natur und Stadt zusammenwachsen, ist er fündig geworden und hebt mit dem Hammerschmidt auf, was jahrzehntelang Manifest war: die strikte Trennung zwischen Arbeiten und Leben. Wo andere saturiert abwinken, juckt es Höglmaier förmlich unter den Fingernägeln: „Das Interessante ist immer, in einem langweiligen oder gar schwierigen Grundstück einen Rohdiamanten zu sehen. Anstatt mit einer vorgefertigten Idee, die man aus der Schublade zieht, ranzugehen, sollte man offen für Visionen sein. Denn mit guter Architektur kann man auf jedem Grundstück ein herausragendes Projekt entwickeln“.

Höglmaiers Euroboden

Schon als Teenager schwärmte der 1974 in München geborene Lehrersohn eher von schnittigen Fassaden als von schnellen Autos. Noch während des Abiturs reüssierte er in einem Immobilienvertrieb. Einziges Manko: schon damals störte ihn, wie wenig Platz in der Branche für gute Architektur ist. So gründete er mit 24 die eigene Bauträgerfirma Euroboden mit eigenem Credo: Zum ganzheitlichen Denken, das Architekturkultur letztlich ausmacht, gehöre „der gemeinsame Dialog zwischen Bauherr und Architekten von Anfang an“.

Heute zählt seine Firma längst zu den führenden Entwicklern von städtebaulich anspruchsvollen Immobilien im deutschsprachigen Raum mit teils spektakulären Projekten. Er realisiert sie mit ausgewählten Architekten wie Jürgen Mayer H., David Chipperfield, Peter Haimerl, David Adjaye oder Thomas Kröger. „Wir eifern dabei nicht einer bestimmten Ästhetik nach, sondern suchen uns den richtigen Partner, der unsere Vision teilt und der so tickt wie wir in punkto Mindset“.

Das Hammerschmidt Café auf Deck 1 zum Relaxen für die Mitarbeiter der Büros.

Universell handeln mit nachhaltiger Architektur

Fließen dabei ökologische Gesichtspunkte mit ein? „Dass man mehr als nur Zahlen und Exceltabellen im Kopf haben muss, ist für mich selbstverständlich. Wir agieren sowohl auf Projektebene, als auch in unserer Unternehmenskultur im Kern sinnstiftend und entwickeln nachhaltige Objekte, egal um welche Bauaufgabe es sich dreht. Nachhaltigkeit sehen wir umfassend. Nachhaltig ist für uns nicht nur die wärmegedämmte Kunststoff-Fassade, nachhaltig handeln heißt universell zu handeln.“

In der Tat: Rund 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und ein Drittel des globalen CO2-Ausstosses ist der Bauwut der Menschheit geschuldet. Im Rahmen der Kreislaufwirtschaft stellt die Amsterdamer Lendager Group sogenannte „Upscale Houses“, Familienhäuser aus fast 100-prozentig recycelten Baumaterialien her.

Wichtig: Umnutzung und Re-Use

Stefan F. Höglmaier: „Baustoffe sind nur ein Thema von vielen. Wir sehen das weiter gefasst. Nicht nur die Recyclingfähigkeit von Häusern, sondern auch und vor allem Umnutzung und Re-Use spielen eine große Rolle. Es geht um die Lebensdauer eines Gebäudes und um die Analyse der Qualitäten von Bestandsbauten. Wir wollen die graue Energie, also die Energie, die für Herstellung, Transport und Bau sowie eventuell Abriss in ein Gebäude geflossen ist, besser und sinnvoller nutzen.sind aber auch soziale Aspekte, die uns interessieren.

Da ist die Ästhetik von Architektur und ihre Wirkung auf die Bewohner und die unmittelbare Nachbarschaft. Und da ist die Kommunikation, die Architektur schaffen kann in Form von Grün, von Begegnungsflächen bis hin zu flexiblen Nutzungsmöglichkeiten, wie Work-Life- und Sharing-Konzepten. Alles Faktoren, die auch stark in das Thema Nachhaltigkeit einzahlen.“

Qualität ist entscheidend

Höglmaier kann viel anfangen mit Kultur und Nachhaltigkeit. Mit dem Wort Luxus indes tut er sich schwer. Vor allem wenn dieser als Etikett herhalten muss für alles, was am Markt einfach nur teuer ist. Wenn er den Begriff gelten lässt, dann eher im Sinne der Qualität, die durch gute Architektur geschaffen wird. Und dieser Luxus kann sich in einer bezahlbaren 50-Quadratmeter-Wohnung ebenso zeigen, wie in einem zeitgenössischen Stadtpalais oder in einem revitalisierten Bauernhof.

Dieser Artikel erschien in PURPOSE, dem brandneuen Magazin für Sinnhaftigkeit, herausgegeben von Marcus Vitt, Vorstandssprecher der Donner und Reuschel Privatbank, und Dr. Hans Christian Meiser, Journalist und Philosoph, konzipiert von Journal International The Home of Content. Hier finden Sie viele weitere Beiträge visionärer Persönlichkeiten zu wichtigen Fragen unserer Gegenwart und Zukunft, zu Werten, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl:

https://www.purpose-magazin.de

Text: Gerd Giesler
Fotos: Euroboden // Datum: 29.01.21