Kooperation der Marken Apple und Hermès   

Luxury InsightsJulia Riedmeier teilt mit Petra-Anna Herhoffer ihre Expertise und Leidenschaft für Luxus bei INLUX. Ihr Fokus liegt vor allem in den Bereichen Luxury Brand Management, Social-Media-Strategien sowie Retail Excellence.

Leica, Jaeger LeCoultre und nun Apple. Es scheint, als hätte Hermès mit seinen bisherigen Kooperationen nur geübt, um 2015 für die Zusammenarbeit mit Apple fit zu sein. Zwei Marken mit globaler Bedeutung und Schlagkraft, die unterschiedlicher nicht sein können, haben sich in der bislang aufregendsten aller Kooperationen vereint: der Apple-Watch-Hermès-Kollektion. Innovativer Buzz trifft dabei auf elegante Zurückhaltung und Tradition.

Hermès-Ästhetik trifft Apple-Hightech

Trotz der Gegensätzlichkeit vereinen beide die gleichen Prinzipien, was bei erfolgreichen Markenkooperationen unabdingbar ist. So paaren sich in der Apple Watch Hermès’ Ästhetik und Design mit kompromissloser Exzellenz und der Liebe zum Detail. Die Uhren-Kollektion bündelt dabei die Kompetenzen beider Marken, die jeweils auf ihrem Gebiet Spitzenreiter sind, und vereint Zukunftsvision mit handwerklicher und technischer Perfektion.

Apple und Hermès festigen durch die Markenkooperation ihr Luxusimage

Bei der ungewöhnlichen Markenkooperation werden Leistungen der anderen Marke angeeignet und ein Spillover-Effekt erzeugt, beide Markenwerte verstärkt und in einer neuen Perspektive inszeniert. So legitimiert sich die Apple Watch als Fashion-Accessoire, festigt ein Luxusimage für Apple und generiert Aufmerksamkeit für die Apple-Watch-Edition mit Gehäusen aus massivem 18-Karat-Gelb- oder -Roségold, die bis zu 18.000 Euro kostet. Hermès profitiert vom innovativen Abstrahleffekt, offeriert ein alternatives Einsteigermodell zur Heure H, erhältlich ab 1.950 Euro, und verjüngt sein Image.

So wirkt der Win-win-Effekt

Beide bahnen sich somit den Weg zu ihren Uhren im höheren Preissegment, erschließen sich die Fangemeinde der anderen Marke und ermöglichen jeweils einen anderen Markenzugang. Ein Win-win für beide Marken und eine Kooperation par excellence.

Beide Markenelemente vereinen sich ästhetisch, innovativ, unaufgeregt in der Smart Watch. Das Edelstahlgehäuse erinnert an die Hermès-Uhr Cape Cod und fügt sich so bestens in die DNA.

Geschickte Platzierung der Logos

Die Hermès-Signatur ergibt sich aus drei verschiedenen Stilen an Lederbändern sowie drei Versionen an Zifferblättern. Apple greift das Design der Zifferblätter von klassischen Hermès-Uhren auf und interpretiert es neu. Beide Logos sind subtil auf der Rückseite des Edelstahlgehäuses eingraviert und finden sich auch auf der ikonischen Boîte Orange von Hermès.

Reduktion schafft Begehrlichkeit

Die Distribution ist selektiv hinsichtlich des POS und des Landes. So ist die Uhr von 1.300 Euro bis 1.750 Euro online sowie offline in ausgewählten Apple- und Hermès-Stores, Fachgeschäften und Warenhäusern in 14 Ländern erhältlich.

Die Apple Watch Hermès wird vielleicht nicht die neue Kelly Bag, sondern eher ein Iconic Piece auf bestimmte Zeit.